Berkleys NanoFil

Berkleys NanoFil

Seit kurzem ist bei uns eine neue und fieberhaft erwartete Schnur verfügbar. Die neue NanoFil von Berkley. Über kaum eine Schnur wird derzeit so viel diskutiert, daher hier ein kurzer Bericht über meinen ersten Eindruck.

Was ist die NanoFil? Geflochten oder Monofil? Weder noch! Nach herkömmlichen Maßstäben lässt sich die NanoFil nicht einordnen. Woran liegt das? Nun, die Materialien sind nicht unbedingt neu, aber das Verfahren sie ineinanderzufügen schon.

Einfach beschrieben kann man sagen, dass Berkley tausende Dyneemafasern winzig klein häckselt(nano), dann in einem Brei wieder zusammenkocht und eine Angelschnur daraus presst(wie bei monofiler Schnur).

Das Ergebnis: eine Schnur, die bei kleinem Durchmesser eine hohe Tragkraft hat. Okay, das haben andere geflochtene Schnüre auch; zum Beispiel ist die Whiplash Pro, ebenfalls aus dem Hause Berkley, ausgeschrieben mit einer Tragkraft von 21,7 kg bei einem 17 er Durchmesser. Die NanoFil trägt lediglich 9,7 kg bei einem 17 er Maß. Aber wenn man mal etwas genauer hinsieht und sich beide Schnüre betrachtet, stellt man schnell fest, dass die Wiplash fast doppelt so stark ausfällt wie die NanoFil.

Das heißt, unterm Strich tragen beide Schnüre in wirklich vergleichbaren Größen annähernd gleich viel. Dass monofile Schnüre in dieser Klasse sehr viel weniger tragen sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Was bei der NanoFil allerdings auch ohne Blick auf die technischen Daten sofort auffällt ist ihre glatte Oberfläche.  Mit verbundenen Augen muss man die Schnur schon einige male durch die Finger gleiten lassen um die moniflile von der NanoFil unterscheiden zu können. So weit die Theorie.

Bleibt abzuwarten was der Praxistest zeigt.

Das Knoten: Die NanoFil lässt sich Schneiden und Knoten, wie eine monofile Schnur. Die weiße Farbe macht sie an der Luft gut erkennbar. Also kein Problem. Berkley empfiehlt bestimmte Knoten, http://www.berkley-fishing.com/line/nanoFil um die Traglast so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Ich selber habe, um einen guten Vergleich zu haben, einen „ normalen Wirbelknoten“ gemacht, hat auch gut gehalten, aber wenn es noch besser gehen kann, warum nicht.

Das Werfen: Hier hält die Schnur was Berkley verspricht: weite Würfe, präzise Würfe. Da gibt es nix zu meckern. Sicherlich bleibt sie hinter einer Monofilen selben Durchmessers noch etwas zurück, aber dafür hat man ja auch wesentlich mehr Traglast. Und herkömmlichen Geflechtschnüren ist sie wirklich um einiges voraus. Die bei geflochtener Schnur häufig auftretende Schlaufenbildung beim Wurf zeigt sich sehr selten und die Knötchen lassen sich auch gut wieder lösen.

Das Angeln: Beim Einholen macht sich die geringe Dehnung sofort bemerkbar. Der Kontakt zum Köder ist immer zu spüren, Bisse sind umgehend zu spüren, so sollte es sein.

Die Knotenfestigkeit: In verschiedenen Internetforen wurde ja schon recht viel über dieses Thema geschrieben und ich muss sagen, im Trockentest bekommt man die Knoten gut zerrissen, aber wer kauft sich eine Schnur um sie an der Luft kaputt zu machen?! Bei meinem Test am Wasser hat der Knoten auf jeden Fall mehr gehalten als mein Angelgerät. Fisch ist auch nicht verloren gegangen, also sage ich: Knotenfestigkeit ist in Ordnung.

Die Sichtbarkeit: Bei meinem Test kam die Nanofil im 17 er Durchmesser zum Einsatz (leider waren die dünneren Durchmesser noch nicht lieferbar, aber das hat sich mittlerweile geändert). Aber trotz des „dicken Seils“ sind ein paar Forellen und einiges an Barschen auf meine Köder hereingefallen, was mich schließen lässt, dass die Schnur, wie von Berkley beworben, recht schlecht sichtbar sein muss unter Wasser.

Der Preis. Je nach Spulengröße pendeln die Preis um die 12 € pro 100 m und das ist meiner Meinung nach in Ordnung. Ein guter Preis für eine gute Leistung.

Der Gesamteindruck: Die Revolution der Angelschnüre hat Berkley mit Sicherheit nicht eingeläutet. Aber eine gute Alternative zu Mono- und Geflechtschnüren bietet die NanoFil auf jeden Fall. Gerade auch für Angler, die bisher die Geflechtschnüre wegen ihrer schlechten Wurfeigenschaften gemieden hatten bekommen nun eine Schnur mit viel mehr Power als im Monosektor denkbar ist. Eingefleischte Grossfischfans werden allerdings kaum auf ihre Kosten kommen. Also ich sage: gute Allrounderschnur.

2 Gedanken zu „Berkleys NanoFil

  1. habe im oktober 2011 mit 0,20 nanofil ein tag auf hecht-mit guide-jasmunder bodden geangelt,nächsten tag war dorschtrolling angesagt.an beiden tagen fische gefangen.schnur wirft super weit-hatte probleme beim verknoten,nach zwei angeltagen-a-8 stunden-zeigten sich ausfaserungen-versteifungen der schnur-ca. 2-3m am ende der schnur.

  2. schnur hat eigentlich nicht meinen freudigen erwartungen nach nur zwei angeltagen entsprochen.habe die ausgefransten und versteiften drei meter abgeschnitten und angle erstmal weiter.aber wie gesagt wurfweite ist super.

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